Vollmond über Union

20.04.2011   Kay Lutter

Mein alter Freund Lopez, der wohl größte Union-Fan unter der Berliner Sonne, fragte mich schon seit ein paar Jahren bei sich jeder bietenden Gelegenheit, ob wir irgendwann nicht vielleicht einmal mit In Extremo ein paar Coverversionen berühmter Songs mit seinen Union-Texten einspielen könnten. Aber seit mindestens genauso langer Zeit fehlt uns dazu auch die Muße, einerseits weil nur noch ein Bruchteil der Band in Berlin lebt, andererseits weil wir, wenn wir dann zusammen sind, auch ständig an anderen Projekten arbeiten. Es ist schwierig bis ganz unmöglich. Und, wenn ich ehrlich bin, dann waren auch nicht alle von dem Projekt so begeistert wie Lopez.Doch irgendwie blieb Lopez eisern genug und ließ einfach nicht locker. Bei einem Konzert unserer Akustiktour im Leipziger Gewandhaus im März 2010 stellte er mir dann einen Text zu unserem Song „Vollmond“ vor, den ich irgendwie charmant fand. Doch nicht nur das: Er zeigte mir gleich auch noch eine Youtube-Version des Liedes vor, bei der Lopez den Text mit Freunden bereits zum Besten gab.

Was blieb uns also weiter übrig, als das Ding endlich mal einzutüten.
Unser Gitarrist Sebastian und ich hatten schon lange im Kopf, mal einen Song über Union zu machen. An Ideen mangelte es weiß Gott nicht, das Schwierigste ist allerdings einen Text über eine Sache zu machen, die man liebt. Fußballsongs haben ja zu Recht einen schlechten Ruf und wir wollten da nicht auch noch in einer Reihe stehen mit Blüten wie… ach, lassen wir das! Wenn wir also einen wirklichen Union-Song machen wollten, dann musste ihn Lopez gleich auch singen, so viel stand fest! Er zierte sich anfangs zwar ein bisschen, aber da ich ihn vor vielen Jahren eigentlich sogar als Musiker kennengelernt hatte, durfte man schon von etwas musikalischem Talent bei ihm ausgehen. Lopez musste singen, ob er nun wollte oder nicht!

Und so trafen wir uns dann Mitte März in unserem Studio in Berlin, um den Song endlich auf CD zu bannen. Neben Lopez und meiner Wenigkeit unterstützten uns noch mein Freund Christoph und mein Sohn Robert vor dem Mikrophon, allesamt mit Block F-geprüften Gesangstalent ausgestattet, was man dem Ergebnis hoffentlich auch anhört. Sebastian übernahm die Aufnahme und den Mix.
Am 10.April endlich gab es dann an der Alten Försterei die Uraufführung von „Vollmond über Union“ während der Halbzeitpause des Spiels 1.FC Union Berlin gegen den FSV Frankfurt. Mehr Kult kann man sich nicht wünschen…

Fotos: Stefanie Lamm / textilvergehen.de